Functional Training
Ein paar Gedanken zu diesem Thema. Was ist „functional“ oder funktional? Es soll um funktionelle Bewegungen, also um Bewegungen gehen, die eine praktische Funktion haben.
Eine praktische Funktion heißt am Ende, dass es typische Alltagsbewegungen oder sportartspezifische Bewegungen imitiert und am letztendlich diese verbessert.
Schaut man sich die Bewegungen der Functional Training Community an, so fragt sich der neutrale Beobachter zu recht, was daran funktional sein soll. Nun, immerhin hat es dazu geführt, ein paar Leute weg von den Maschinen zu bringen.
Was ist Training? Ein planmäßiges Vorgehen in langfristigem Sinne, mit dem Ziel eine spezifische Anpassung zu bewirken. Wie wird das im functional training umgesetzt? Mit einem Gummiband, einer Kettlebell oder einem Schlingentrainer balancierend auf einem einem halben Gymnastikball.
Sprich:
Relativ leichtes Gewicht, unpraktisch, um planmäßig die Intensität zu steuern und Instabilität als schwierigstes Element.
Das darf man nicht Training nennen.
Nein, die Begriffe sind nicht korrekt gewählt. Functional ist es nicht, Training erst recht nicht. „Komische Übungen machen“ passt besser. Aber ich schätze, dann kommen nicht Tausende zu einer Veranstaltung.
Hinsetzen und aufstehen ist funktionell. Eine Kniebeuge. Etwas vom Boden aufheben ist funktionell. Das Kreuzheben. Trainieren kann man diese Bewegungen wunderbar. Mit einer Langhantel, indem jedesmal etwas mehr Gewicht auf die Hantel geladen wird. Und die Kraft ist per se funktionell. Eine allgemeine konditionelle Eigenschaft, die für jede beliebige Anwendung nutzbar ist und gleichzeitig die Grundlage jeder weiteren „Fitnesseigenschaft“ (z.B. Schnellkraft, Balance, Schnelligkeit, …) bildet. Wow, da geht richtig was vorwärts! Langfristig – nicht nur ein paar Wochen (wie bei „komische Übungen machen“).
Jochen Steinmaier2022-09-27T10:54:49+02:00
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